Jobwechsel 2021: Das solltest Du beachten

Gerade jetzt ist es wichtig, vorbereitet zu sein: Es kann sich zwar während der Pandemie lohnen, zunächst im sicheren Hafen zu bleiben und mit dem Jobwechsel zu warten. Sobald der Markt aber wieder anzieht, sind die im Vorteil, die die Zeit sinnvoll für die Vorbereitung genutzt haben und sofort auf Chancen reagieren können: Persönlicher Standort, Stärken und Job-Wechselziele lassen sich genau jetzt perfekt vorbereiten.

Zusammenfassung: Was muss ich beim Jobwechsel 2021 beachten?

  • Kein Jobwechsel ohne Plan: Nimm Dir Zeit für eine Strategie
  • Führe eine sorgfältige Standortbestimmung durch: Was sind Deine Stärken, Schwächen und Interessen?
  • Erarbeite eine genaue Zielsetzung: Was sind Deine Wechselziele?
  • Passe das richtige Timing ab: Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Bewerbung?
  • Bereite Dich auf die Bewerbungsphase vor: Erstelle Unterlagen und mache dich in digitalen Bewerbungsformen fit.

Jobwechsel in 2021?

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Planvoll vorgehen – auch unter Druck

Werde Dir zunächst einmal über die Gründe für Deinen Jobwechsel klar – sofern sie nicht auf der Hand liegen. Diese bestimmen maßgeblich die Wechselziele und den Zeitraum für den Stellenwechsel. Es ist immer die beste Option, selbstgesteuert, strategisch und mit Ruhe in die Jobsuche einzusteigen. Das erspart Dir Arbeit, da Du sehr zielgenau suchen kannst. Außerdem erhöht es die Erfolgsaussichten, da Du wesentlich leichter nicht passende Angebote ablehnen kannst.

Daher solltest Du, auch wenn der neue Chef noch so mies oder die ausgebliebene Beförderung noch so ungerecht ist, auf jeden Fall eine sorgfältige Strategie entwickeln und nicht unkoordiniert Bewerbungen schreiben oder das Internet nach Stellen abgrasen. Das Risiko besteht, das dadurch Dein Druck eher steigt als nachlässt.

Das alles ist natürlich leicht gesagt, wenn man durch die Corona-Pandemie in einer akuten beruflichen Krise steckt, der Arbeitsplatz bedroht oder gar schon verloren ist. Doch auch hier ist zwar Eile geboten, aber keine unkoordinierte Hektik

Was sind Deine Stärken, Schwächen und Interessen?

Bevor Du Dich in die Bewerbungsphase stürzt, brauchst Du einen klaren Blick auf Deine Stärken und Schwächen sowie für Deine längerfristigen Interessen. Nur daraus kannst Du klare Wechselziele ableiten und den Job finden, der wirklich zu Dir passt.

Du solltest wissen, welche Kompetenzen im nächsten Job entscheidend sind und wie Du diese entwickelst. Eine solche Analyse solltest Du mindestens einmal im Jahr machen. Denn: Interessen verändern sich, persönliche Stärken können ausgebaut werden, die Bedeutung von Schwächen kann – je nach Umfeld – wichtiger oder unwichtiger werden.

Eines der bewährten Modelle besteht darin, die Schnittmenge zu finden aus:

  • Was kann ich? (Stärkenanalyse)
  • Was will ich? (Interessen)
  • Was braucht der Markt? (Umfeldanalyse)

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Was sind Deine Wechselziele?

Wer sich Ziele setzt, ist allgemein erfolgreicher. Das gilt für die Jobsuche genauso wie für andere Bereiche des Lebens. Oft sind wir getrieben von einer Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation. Die Forschung zeigt allerdings, dass oft Hin-Zu-Ziele erfolgreicher sind als Weg-von-Ziele. Also: Mache Dir sehr genau klar, wie Deine neue Stelle aussehen soll! Beantworte Dir auf Basis Deiner Stärkenanalyse folgende Fragen:
 

Aufgabengebiet

Was genau möchtest Du in Deiner neuen Tätigkeit tun? Achte darauf, nicht nur allgemeine Aufgabenbereiche zu definieren, sondern mache Dir Gedanken, wie lange Du mit welchen konkreten Tätigkeiten beschäftigt sein möchtest: Wie viel Zeit möchtest Du in Meetings oder in der direkten Interaktion mit anderen verbringen? Wie viel mit konzentrierter Arbeit allein? Wie viel Kopfarbeit brauchst Du, wie viel möchtest Du im wahrsten Sinne des Wortes physisch „bewegen“? Versuche, Dein Aufgabengebiet so gut wie möglich mit Deinen Stärken und Interessen in Deckung zu bringen.

Hierarchie

Auf welcher Hierarchieebene kannst Du Dich am besten einbringen? Wie viel Verantwortung möchtest Du übernehmen? Siehst Du Dich als reiner Mitarbeiter oder ist Dir Führungsverantwortung wichtig? Frage Dich auch, was Deine Motivation dahinter ist. Meist ist der Wunsch nach Führung durch einen von drei Gründen getrieben: 1. Du hast tatsächlich Spaß daran, Menschen zu führen und anzuleiten. 2. Du strebst nach Führung, weil diese Positionen immer noch die besten Karriere- und Einkommenschancen bieten. 3. Du benötigst ein gewisses Maß an Einfluss, um Deine Stärken voll zur Geltung bringen zu können. Alle drei Motivationen sind legitim (obwohl Du bei 2 und 3 prüfen kannst, ob Dich andere Strategien auch zum Erfolg führen), erfordern aber unterschiedliches Vorgehen.

Gehaltsrahmen

Spätestens nach dem zweiten Vorstellungsgespräch kann es sehr schnell gehen. Auf die Frage nach Deinen Gehaltsvorstellungen musst Du vorbereitet sein. Nur das bietet Dir Sicherheit in der Gehaltsverhandlung und lässt Dich im Zweifelsfall auch selbstbewusst „Nein“ zu einem Angebot sagen.

Branche

Wenn Du branchenübergreifend arbeiten kannst, erstelle Dir eine Liste Deiner favorisierten Branchen. Gehälter, Aufstiegschancen, Unternehmenskultur, Freiheiten und vieles mehr unterscheiden sich zum Teil sehr deutlich zwischen einzelnen Branchen. 


Kultur und Werte

Sei Dir bewusst, in welcher Umgebung Du arbeiten möchtest. Ist Dir eine ungezwungene Du-Kultur wichtig? Bevorzugst Du eher klare Ansagen und Richtung oder kommst Du gut mit einer leicht chaotischen Umgebung klar? Und letztendlich: Wie wichtig ist es Dir, bei Deiner Tätigkeit Sinn zu empfinden oder einem größeren Zweck zu dienen? Gibt es Branchen und Unternehmen, die Du daher von vorneherein ausschließen kannst?

Zeitrahmen für den Wechsel

Schließlich solltest Du Dir klar werden, wie viel Zeit Du Dir für den Wechsel gibst. Dieser Aspekt ist natürlich stark von der Wechselmotivation und dem persönlichen Druck abhängig. Aber auch wer es gelassen angehen lassen kann, sollte sich um des Motivationseffektes willen zeitliche Ziele setzen.

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Timing: Wann ist 2021 der richtige Zeitpunkt für die Bewerbung?

Wer sich durch gute Vorbereitung in die Pole-Position gebracht hat, möchte natürlich das Start-Signal nicht verpassen. Mitten in der Pandemie und im zweiten Lockdown (zum Zeitpunkt dieses Artikels, Situation in D) sind Prognosen natürlich schwierig. Insgesamt gehen die Wirtschaftsinstitute (Stand Dezember 2020) jedoch von einer Wirtschaftserholung im Jahr 2021 aus. Der Effekt auf den Arbeitsmarkt wird noch als eher klein eingeschätzt (1) (2) (3), insgesamt bewegen wir uns allerdings noch auf einem soliden Niveau vergleichbar mit 2016 (3) (4). Nach dem ersten Lockdown kam es zu einer relativ schnellen Aufholbewegung auf dem Stellenmarkt (5). Allerdings: Die Situation variiert beträchtlich je nach Branche!

Insgesamt gilt hier: Behalte die Zahlen zum Arbeitsmarkt im Auge. Diese sind online abrufbar, beispielsweise bei der Bundesagentur für Arbeit, deren Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung oder dem Statistischen Bundesamt. Gute Zahlen findest Du oft auch bei den traditionellen Stellenbörsen. Der richtige Zeitpunkt zum Start der Bewerbungs-Aktivitäten ist, wenn die Zahlen langsam „drehen“, nicht erst, wenn sie schon deutlich gestiegen sind und die Konkurrenz unter den Bewerbern wieder zunimmt. Bis zu diesem Zeitpunkt solltest Du unbedingt…

  • aus Deiner Stärkenanalyse eindeutige Wechselziele abgeleitet haben (s. oben)
  • Deine Bewerbungsunterlagen aktualisiert haben
  • Deine berufsbezogenen Social-Media-Profile (vornehmlich LinkedIn und Xing) auf einen aktuellen, einheitlichen und ansprechenden Stand gebracht haben

Digitale Bewerbungskompetenzen stärken

Nicht zuletzt die Corona-Krise hat den Recruiting-Bereich enorm digitalisiert. Gerade wenn Du Dich längere Jahre nicht mehr beworben hast, solltest Du Dich mit den digitalen Formen intensiv auseinandersetzen:

  • Video-Interviews: Falls Du, wie viele andere, nicht in der komfortablen Situation bist, jederzeit auf einen vollständigen Video-geeigneten Arbeitsplatz mit entsprechendem Hintergrund zugreifen zu können: Entwickle schon einmal einen Plan, wo und mit welchem Equipment Du Video-Interviews durchführen könntest. Neben der Technik ist der gesamte Gesprächsverlauf verändert, insofern hilft auch ein kleiner Probe-Durchlauf.
  • Bewerbungsunterlagen (allen voran ein aussagekräftiger Lebenslauf) auf dem aktuellen Stand und im pdf-Format. Sinnvoll ist es, ein Master-Dokument griffbereit zu haben, das dann auf die jeweilige Stelle angepasst werden kann. Die Dateinamen sollten es dem Recruiter auf der anderen Seite leicht machen, weniger Dir.
  • Social-Media-Profile (Xing, LinkedIn): Stelle sicher, dass Du in den Netzwerken gefunden wirst und Dein Profil einen professionellen Eindruck hinterlässt.

Viel Erfolg beim Jobwechsel in 2021!

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Verweise


1. Statista. Prognose zum Arbeitsmarkt in Deutschland angesichts der Corona-Krise für 2020 und 2021. [Online] 11. 11 2020. [Zitat vom: 28. 12 2020.] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1108292/umfrage/corona-prognose-zum-arbeitsmarkt/.

2. IAB. Einschätzung des IAB zur wirtschaftlichen Lage – November 2020. [Online] 01. 12 2020. [Zitat vom: 28. 12 2020.] https://www.iab-forum.de/einschaetzung-des-iab-zur-wirtschaftlichen-lage-november-2020/.

3. Statista. Entwicklung der Arbeitslosenzahl in Deutschland von 2009 bis 2019 und Prognose des ifo-Instituts bis 2022. [Online] 16. 12 2020. [Zitat vom: 28. 12 2020.] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/74470/umfrage/prognose-des-ifo-zur-entwicklung-der-arbeitslosenzahl/.

4. Statista. Arbeitslosenquote in Deutschland im Jahresdurchschnitt von 2004 bis 2020. [Online] 11. 12 2020. [Zitat vom: 28. 12 2020.] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1224/umfrage/arbeitslosenquote-in-deutschland-seit-1995/.

5. Hering, Annina. Welche Wirtschaftsbereiche sind für die Erholung des Arbeitsmarktes verantwortlich? [Online] Indeed Hiring Lab, 04. 09 2020. [Zitat vom: 28. 12 2020.] https://www.hiringlab.org/de/blog/2020/09/04/corona-krise-arbeitsmarkt-update/.